2019-01-05
Mehr Minimalismus beim Publizieren

Eine Textdatei zum periodischen Ergänzen. Eingebettet in eine statische Webseite. Mal sehen, wohin das führt.


Tacheles: Rassismus ist Gewalt.

Es ist verdammte Menschenpflicht, Gewalt entgegenzuwirken.

Ich verstehe aber sehr gut die Hemmungen, die damit einhergehen: Sich gegen Alltagsrassismus einzusetzen, bedeutet, sich selbst Gewalt auszusetzen. Das ist hart, insbesondere für Menschen, deren Privileg darin besteht, weiß zu sein. Die erfahren diese Gewalt nämlich nicht. Sie werden aber damit konfrontiert, sobald sie sich einmischen.

Was können weiße Menschen gegen Alltagsrassismus tun? Hört auf Menschen mit noch mehr Erfahrung. Menschen, die Opfer von Rassismus werden. Schwarze Menschen, People of Color, fragt eure Freundinnen und Freunde mal ganz ehrlich nach ihrer persönlichen Erfahrung. Respektiert aber auch, dass sie keine Bibliothek für euer Bildungsbedürfnis sind. Ich bevorzuge zwei Strategien.

  1. Sich mit dem Opfer solidarisieren und durch ihre bloße Präsenz etwas Schutzwirkung entfalten, positiven Zuspruch schenken, ablenken: den Übergriff dabei aktiv ignorieren.
  2. Aktiv Widersprechen.

Je nach Situation passt meistens nur das eine oder das andere.

Ich muss das noch mal deutlich sagen: RASSISMUS IST GEWALT.

Dementsprechend ist es leider notwendig, sich auch etwas einhergehender mit Gewalt zu beschäftigen, wenn ihr aktiv eingreifen wollt. Gerade Strategie 2 kann überraschend (manchmal auch absolut vorhersehbar) eskalieren. Das ist das Gift des Faschismus: Er erzwingt Gewalt als Mittel der Auseinandersetzung.

Gewaltbereite Menschen wenden auch körperliche Gewalt an. Richtig einzuschätzen, wie ihr eingreifen könnt, Gefahren zu erkennen und abzuwägen, eure eigen körperliche Fähigkeit und Bereitschaft zur Auseinandersetzung oder Flucht lernt ihr leider kaum in Kursen zur Selbstverteidigung. aber diese Art der permanenten Wachsamkeit in öffentlichen Räumen ist die Alltagserfahrung von Menschen, die von Nazis als Opfergruppe identifiziert werden.

Seid demütig. Hört zu. Seid solidarisch. Fangt mit Widerspruch in Räumen an, wo ihr Rückhalt erkennt. Ihr könnt das!


2019-01-12
Öffentlich nachdenken

Ich mag das Spannungsverhältnis von Permanenz und Flüchtigkeit im Netz.

Tweetstorms sind ein faszinierendes Beispiel dieser Spannung. Reichweite auf den Schwingen einer fremden Plattform mit all ihrem Ballast. Reichweite mit der Hypothek, den wirtschaftlichen Interessen der ausliefernden Plattform ausgeliefert zu sein.

Dieser Text ist öffentliches Nachdenken. Er wird sich verändern, wenn mir neue Gedanken begegnen, die ich festhalten will. Er wird sich verändern, wenn er bei Twitter auf Resonanz stößt. Dann schreibe ich ihn womöglich um. Dann trage ich das Gespräch von der fremden Plattform zurück in meine öffentlichen Notizen. Vielleicht. Permanent ist nur der Link auf diesen Text.

Hier eine Zusammenfassung und Anleitung zum Umgang mit dieser Art von Tweetstorms


2019-01-27
Kommunikationsarchitekt

Kommunikationsarchitektur baut Brücken und Erkenntnisräume für Sinnzusammenhänge.

Dazu arbeiten ich und mein Team mit Sprache, Visualisierung und Modellen. Wir bilden die Wirklichkeit in kleineren, überschaubaren Einheiten ab, um Zusammenhänge zu veranschaulichen. Wissen zu vergegenwärtigen. Gemeinsam gemeintes zu artikulieren. Konzepte zu kartographieren. Erkenntnisse zu gewinnen. Überzeugung zu kanalisieren. Initiativen zu mobilisieren. Wir helfen Komplexität navigieren.

Kommunikationsarchitektur ist ein Katalysator, um schnellere, besser informierte Entscheidungsfindung zu befähigen. In geleiteter Gruppenarbeit und mit Artefakten.